Alfred Buß und Rio Reiser im Wohnzimmer-Gottesdienst

Lost and found – verunsichert, verloren, verschollen, gefunden. So lautet der Titel eines ganz besonderen Wohnzimmergottesdienstes zu Lukas 15, 1-10, den am Sonntag, 20. Juni, um 11 Uhr Alt-Präses und Unnas langjähriger Superintendent Alfred Buß in unserer Gemeinde halten wird.

Neben dem neutestamentlichen Bibeltext zum 3. Sonntag nach Trinitatis aus Lukas 15, 1-10 wird auch ein Song von Rio Reiser eine Rolle spielen – „Irrlicht“ aus dem Album „Himmel und Hölle“ von 1995.

Rio war ja in den 80er und 90er Jahren mit seinem Bruder Peter Möbius auch in Unna aktiv. Am Kulturzentrum Lindenbrauerei ist ein Weg nach ihm benannt. Nicht so bekannt ist allerdings, dass Rio täglich in der Bibel las und viele seiner Texte biblisch inspiriert waren. Ganz eindeutig gehört der Text von „Irrlicht“ dazu.

Alfred Buß möchte aber nicht nur an Rio Reiser erinnern, sondern auch die Gemeinde aktiv in den Gottesdienst mit einbinden. So kann sich jeder, der mag, an den Fürbitten beteiligen. Zudem soll es ein Nachgespräch geben, bei dem die Gemeinde ganz zwanglos mit Alfred Buß ins Gespräch kommen kann. Ob es dabei um den Gottesdienst, Rio Reiser, zu Entwicklungen unserer Kirche oder um den Menschen Alfred Buß und sein heutiges Schaffen und Wirken geht, wird sich spontan zeigen.

Foto: Thomas Kersten, Unna

Alfred Buß wurde am 6. April 1947 als fünftes Kind auf einem Bauernhof in Bühren, heute Uplengen/Ostfriesland, geboren. Nach dem Schulbesuch in Leer und Espelkamp machte er 1967 Abitur am Söderblom-Gymnasium in Espelkamp.

Anschließend wurde er Stipendiat des Evangelischen Studienwerks Villigst und begann das Studium der Evangelischen Theologie. 1973 legte er das 1. Theologische Examen in Tübingen ab, 1975 folgte die 2. Theologische Prüfung in Bielefeld. Von 1973 bis 1975 war Alfred Buß Studienleiter im Evangelischen Studienwerk Villigst, ab 1974 berufsbegleitend auch Vikar in Hennen.

1975 wurde er Pfarrer der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Unna-Königsborn. 1988 übernahm er den Aufbau und die Leitung der RAST, der Regionalen Arbeitsstelle der westfälischen Kirche für den Kirchentag im Ruhrgebiet 1991. Anschließend, von 1992 bis 1994, war er Berufsschulpfarrer in Unna. Seit 1994 war Alfred Buß hauptamtlicher Superintendent des Kirchenkreises Unna.

Im November 2003 wählte ihn die westfälische Landessynode zum Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die Landeskirche gehörte 2007 zu den Gründungsmitgliedern der deutschlandweiten Klimaallianz. Im Juni 2009 verlieh ihm die Evangelisch-Theologische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Würde eines Doktors der Theologie ehrenhalber.

Seit März 2012 ist Alfred Buß im Ruhestand. Er ist seit 1971 verheiratet mit Christa Buß, geb. Gärtner. Sie haben drei erwachsene Kinder und fünf Enkelinder.

Ehrenamtliche Tätigkeiten im Ruhestand:

  • Vorstandsvorsitzender der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (seit 18.11.2011)
  • Beiratsvorsitzender des Martin-Luther-Forums Ruhr Gladbeck (bis 2018)
  • Mitglied des Beirates Seelsorge in der Bundeswehr der EKD (bis 2016)
  • Sprecher beim Wort zum Sonntag ARD (bis 2018)
  • Kuratoriumsmitglied bei BERID = Bundesverband für die Bildungsangelegenheiten der Kinder beruflich Reisender (Schaustellerkinder, Kinder aus Circusfamilien, von Puppenspielern und Marktkaufleuten)
  • Kuratoriumsmitglied in der Barbara-Schadeberg-Stiftung zur Förderung evangelischer Schulen (bis 2019)
  • Mitglied im Freundeskreis der liberalen jüdischen Gemeinde im Kreis Unna haKochaw
  • Initiator der Geschichtswerkstatt „Zeitbrücken“ Unna-Königsborn